Aufbaukurs „Erste Paddeltechniken“ Training 4 am 12.06.2025

Seit gestern ist es endlich mal wieder sonnig. So auch heute. Eigentlich ist heute tolles Wetter, sonnig, nicht zu warm, wenn es da nicht schon wieder eine steife Brise diesmal aus Ost gäbe.

Ich radle hochmotiviert zum Training, nur um beim Umziehen festzustellen, dass die Ausrüstung nicht vollständig ist und ich die Schuhe vergessen habe. Grmpf.

Wie auch bei den letzten Malen, macht C. mit uns eine kurze Besprechungsrunde, bevor es losgeht. Wie steht der Wind, was wird uns auf dem Wasser erwarten, was werden wir heute üben?

Der Wind kommt aus Ost in Stärke 4 mit Böen. Das bedeutet Kabbelwasser auf der Westseite der Förde. Deshalb wollen wir zum Ostufer paddeln, um dort im Windschatten den Einsatz des Paddels als Heckruder zu trainieren und dabei außerdem die Schleppleine einsetzen. Ein weiteres Thema ist der Bogenschlag in Kombination mit Kanten.

Soweit so gut. Unsere neue Schleppleine könnte heute also ihren ersten Einsatz haben – wenn sich da bei mir nicht gerade das Gefühl einer leichten Panik breit machen würde: Vielleicht besser doch an Land bleiben? Schließlich fehlen die Schuhe? Meine Treidelleine ist immer noch zu lang! Und wollte ich nicht eigentlich den Stemmbock noch einmal besser einstellen? Diese Liste kann beliebig ergänzt werden.

Ich entscheide mich, nicht mitzufahren. Aber C. fragt noch einmal nach, ob ich nicht doch mitkommen möchte. Es wäre doch schade und ich bin ja in der Gruppe unterwegs.

Wankelmütig wie heute bin, fahre ich dann doch mit und stelle mich dem Kabbelwasser.

Vor größeren Wellen habe ich nach wie vor Respekt, und diese kommen heute auch noch aus verschiedenen Richtungen. Ständig gleiche ich das Wackeln des Kajaks aus. Hochkonzentriert, um mich nicht aus Versehen doch einmal in die falsche Richtung zu bewegen.

L. paddelt neben mir. Reden hilft mir erneut, die für mich herausfordernde Situation in den Griff zu bekommen. Langsam gewöhne ich mich wieder an die Wellen und alles ist gut. Wie schön, dass C. nicht locker gelassen hat.

Im Windschatten auf dem Ostufer vor Hasselfelde angekommen, kommen die Schleppleinen zum Einsatz und wir versuchen das Paddel als Heckruder einzusetzen.

Zurück an der Reventlou-Brücke soll später noch einmal der Wiedereinstieg geübt werden. Diesmal überwinde ich mich und kentere – natürlich nicht ohne vorher zu zögern. Schon irgendwie seltsam, jetzt etwas extra zu machen, was ich eigentlich die ganze Zeit vermeiden möchte.

Das Wasser hat ca 15 Grad, aber im Neo ist es auszuhalten. Der erste Versuch des Wiedereinstiegs scheitert. Ich kann mich nicht richtig festhalten, das Kajak ist irgendwie zu breit. Der zweite Versuch funktioniert, ich ziehe mich weiter hinten hoch, wo das Kajak schmaler ist. Gut zu Wissen, dass das geht.

Ich beende den Trainingstag mit einem gekonnten Ausstieg am Steg: ich setze mich lässig hinter den Sölrand, nur leider ohne mich dabei am Steg festzuhalten und so lande ich zwischen Boot und Steg erneut im Wasser. KP. zieht mein Kajak auf den Steg und ich verlasse das Wasser über die gelbe Leiter am Ufer.

Das hat bestimmt keiner gesehen, oder doch?

Beispielbild