Das Wetter ist seit ein paar Tagen nicht mehr ganz so sommerlich und vor allem deutlich windiger, zumeist aber ohne Regen. Dabei wäre der doch gerade wichtiger als Wind.
Seit dem letzten Training beobachtete ich die Wetter-Apps – immer in der Hoffnung, dass doch noch besseres Wetter für den heutigen Tag prognostiziert wird.
Mein Wunsch geht nicht in Erfüllung.
Heute Morgen wurde die Windprognose auch noch durch eine amtliche Sturmwarnung ergänzt.




Muss das denn sein?
Ich hadere mit mir, ob ich bei dieser Wetterlage wirklich aufs Wasser will. Abwarten. Vielleicht kommt die Abendflaute ja doch noch. Viel Hoffnung habe ich nicht. Die Bäume vor dem Fenster tanzen im Wind und dicke Wolken fliegen über den Himmel. Es regnet sogar.
Aber der Wind kommt aus West. C. will das Training durchführen, denn der Verein und das Westufer der Förde liegt im Windschatten.
Also gleiches Spiel wie letzte Woche: Aufgeben gilt nicht. Ich will wenigstens mal schauen, wie sich die Situation am Wasser darstellt. An Land bleiben kann ich dann ja immer noch.
17:15 Uhr- eine kleine Gruppe von Leuten trifft sich am Verein. wir holen die Boote raus und beginnen dann das Training mit einer kurzen Besprechung und Theorierunde.

C. diskutiert mit uns noch einmal die Windvorhersage und was diese für uns heute bedeutet. Wir vergleichen die Situation mit der Vorwoche als der Wind aus Nord kam. Die Unwetterwarnung ist übrigens inzwischen aufgehoben. Dann noch ein wenig Technik-Theorie mit einer Trockenübung zum kraftsparenden, effizienten Einsatz des Paddels. Wir vergleichen außerdem verschiedene Paddel, die wir gerade zur Hand hatten. Sie unterscheiden sich vor allem in Gewicht und Größe des Paddelblattes und in der Art und Weise wie die Paddelblätter zueinander ausgerichtet sind. Ich werde heute nicht mit meinem alten Alu-Paddel fahren, sondern ein Paddel mit kleinerem Paddelblatt testen, dass außerdem deutlich leichter ist.
Nun aber: Boote aufs Wasser, zeitgleich mit einem ordentlichen, aber kurzen Regenschauer, der einen Regenbogen über dem Ostufer hervorzaubert.

Wir bleiben im Windschatten und fahren in Richtung Schifffahrtsmuseum und Hörn und versuchen, die eben an Land geübte Technik auch auf dem Wasser einzusetzen. Heute versuche ich, den Tipp von B. aus der letzten Woche zu beherzigen und tauche das Paddelblatt ganz ein.
Das „fremde“ Paddel ist erst ungewohnt, weil es kaum Gewicht hat. Aber schnell gewöhne ich mich daran und finde es richtig toll.
Heute bin ich tatsächlich schneller und kann besser mit der Gruppe mithalten.
Auf der Höhe des Schifffahrtsmuseums lassen wir kurz den Dampfer passieren und beobachten, wie die StenaLine an uns vorbei gleitend Kurs auf Schweden nimmt.
Weiter in Richtung Hörn. Der Wind ist weitestgehend abgeflaut, es ist sonnig.
Hinter der Drei-Feld-Zug-Klappbrücke schlägt C. ein kurzes Wettrennen bis zum Ende der Förde vor, um die Paddeltechnik mal mit Geschwindigkeit zu testen.
Danach versuchen wir, mit acht Booten nebeneinander auf einer Linie bis zur Brücke zurückzufahren.
Hinter der Brücke trainieren wir dann in einer Schlange hintereinander zu fahren. Der letzte überholt die vorausfahrenden und reiht sich an der Spitze ein. Ein paar Ruderern, die dabei schnell auf uns zu kommen, weichen wir aus.

Noch ein bisschen Slalomfahren um die Dalben am Kreuzfahrterminal und wir sind kurz vor 20 Uhr schon wieder zurück am Verein. Das Training endet mit einem nassen Ausstieg, den ich aus Gründen doch noch mal auf Trainingstag 3 verschiebe.

Happy über diesen schönen Abend.
Und ich benötige wohl ein neues Paddel.