Aufbaukurs „Erste Paddeltechniken“ Training 1

Auch in meinem zweiten Paddeljahr auf der Kieler Förde habe ich immer noch Respekt vor den Gegebenheiten des Reviers.

Um dem etwas entgegen zu setzen, habe ich mich auch dieses Jahr wieder zum Kurs „Erste Paddeltechniken“ bei C. und K. angemeldet. Der verbindliche Kursrahmen motiviert mich, die Trainingstermine wirklich wahrzunehmen und nicht vor schlechten Wetter und zu viel Wind zu kneifen.

Wie auch schon im letzten Jahr startet der Kurs bei schönem Wetter und viel Wind. Windstärke 4 in Böen 5 aus nördlicher Richtung kommend.

Quelle: W indfinder

Nach einer ersten Vorstellungsrunde und ein paar Praxistipps von C. und B. geht’s los. Für mich wichtig der Hinweis: Bei Nordwind sind die Wellen etwas höher, wenn man in Richtung Millionenbecken/Seebar paddelt. Genau das hatte ich im Sommer letzten Jahres schon einmal erlebt, als ich nicht mit einer Gruppe erfahrener Paddler unterwegs war. Damals habe ich abgebrochen und bin zurück. Wie gut, dass wir heute nur in den Segelhafen wollen … zur Wassergewöhnung quasi.

Boote raus und ab auf‘s Wasser.

Der erste Einstieg in das neue Kajak klappt problemlos, nur die neue Spritzdecke ist noch etwas störrisch. Als ich sie endlich aufgezogen habe, stelle ich fest, dass ich das Steueraufholseil der Steueranlage auch gut in der Spritzdecke verpackt habe. Also Spritzdecke wieder ab und zweiter Versuch.

Endlich geht’s los. Das Kajak ist weg vom Steg. Gewöhnungsbedürftig, denn es verhält sich anders als mein altes Kajak. Es ist kippliger, liegt aber doch ganz gut im Wasser. Nur meinem Kopf müsste das mal jemand mitteilen. Die Aufregung legt sich nur langsam.

Im Hafenbecken üben wir noch einmal ein paar Basics – Vorwärtsschlag, Bogenschlag und Rückwärtsfahren. Beim Rückwärtsfahren wünsche ich mir wieder einmal Spiegel am Boot, weil ich einfach schlecht nach hinten schauen kann. Aber alles ist gut und die Situation erscheint kontrollierbar.

Aber dann ändert sich die Richtung. Neuer Kurs: unter der Reventloubrücke durchpaddeln und in nördlicher Richtung weiter in Richtung Millionenbecken. Ich denke: „War das nicht gerade die Richtung, in der sich die Wellen aufbauen…. Oh Gott, was mache ich hier…. Das geht doch nicht gut….“ Leichte Panik macht sich bei mir breit, aber aufgeben geht auch nicht. Was mir in diesen Situationen hilft, in der sich ein Gefühl der leichten Überforderung breit macht, ist ein Pläuschchen mit einem Mitpaddler, vermutlich weil ich dann nicht mehr über die „gefährlichen Wellen“ nachdenken kann. A. ist in der Situation übrigens die perfekte Begleitung.

Auch die Wende klappt trotz Wellengang. Mein Kajak liegt wohl doch recht sicher im Wasser. Es wirkt jetzt fast windstill, aber die von hinten anrollenden Wellen sind auch gewöhnungsbedürftig.

Gegen 20 Uhr sind alle wieder sicher am Verein angekommen, es ist nahezu windstill. Ein paar Mutige machen noch Kenterübungen, das Wasser ist gerade mal 14 Grad warm.,

Nächsten Donnerstag geht’s weiter. Aktuell wird Windstärke 3, abfallend auf 2 prognostiziert. Das wäre etwas ruhiger als heute. Allerdings kommt der Wind wieder aus nördlicher Richtung.